Welthandel

Regionalspur

Viele Gegenden in Nordwestdeutschland waren seit dem Mittelalter Zentren der Leinenproduktion – und Osnabrück war bis ins 19. Jahrhundert eines der wichtigsten. Aus Flachs gewonnenes Garn wurde zu Leinenstoff verwebt. Anfangs war dies ein Zuverdienst für die ländliche Bevölkerung, wurde aber mit steigender Nachfrage oft zur Haupteinnahmequelle. Und einige Weber stiegen zu überregionalen Leinenhändlern auf.

Osnabrücks erste Weltware

Osnabrücker Leinen, das weltweit als „Osnaburghs“ bezeichnet wurde, war wegen seiner Qualität geschätzt. Eine billige Sorte war in den englischen und spanischen Kolonien in Amerika gefragt. Dort diente sie zur Einkleidung der zumeist versklavten Menschen, die auf den Plantagen arbeiteten. Damit waren die Fernhandelskaufleute und letztlich auch die Leinenweber des Osnabrücker Lands in den transatlantischen Versklavtenhandel eingebunden. Für das Leinen erhielten die Kaufleute die begehrten neuen „Kolonialwaren“ und belieferten damit die Heimat – und die rege Nachfrage nach dem Leinen kurbelte das heimische Gewerbe an. Zumindest indirekt profitierte man hier vom sich immer mehr verfestigenden Machtungleichgewicht zwischen Nord- und Südhalbkugel.

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