Welthandel

Regeln und Normen

Der globale Handel birgt Risiken: durch Gefahren während des Transports, den Umgang mit wenig vertrauten Gütern, Geschäfte mit unbekannten Partner*innen aus anderen Rechtssystemen oder negative Auswirkungen auf Natur und Mensch.

Regeln und Normen erleichtern den Handel, indem sie solche Risiken absichern, eine Verständigung auf gemeinsame Werte erzielen und Schäden abwenden. Regeln und Normen können Handel aber auch behindern. Sie werden genutzt, um Konkurrenz auszuschalten und Einzelnen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, sind Ausdruck von Macht und Eigeninteressen. Sie lösen Konflikte, verursachen sie aber auch.

Ein eigener Raum widmet sich den ausdifferenzierteren Bemühungen, den Welthandel zu reglementieren – über 100 Klemmbretter versinnbildlichen die Fülle an Normen, Regeln und Standards. Er zeigt das Ringen um das richtige Maß an Regulierung auf – die jahrhundertelange Diskussion um Zölle und Schutzmaßnahmen und die Entstehung von Handelsabkommen, die in jüngster Zeit wieder in der Kritik stehen. Ein Vorwurf ist, dass gerade wirtschaftlich schwächere Länder durch Abkommen häufig benachteiligt werden.

Kanone der Niederländischen Ostindien-Companie (VOC) Amsterdam, 18. Jahrhundert, Eisen/Holz, Maritimes Museum Rotterdam

Beispielhaft geht die Ausstellung auf historische und aktuelle Problemlagen ein, zeigt die deutliche Verbindung von Gewalt und Handel sowie die Bemühungen um fairere Lieferketten in der Gegenwart auf. Eine lebhafte Diskussion zwischen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Menschenrechtsorganisationen und Wissenschaft, die für die Ausstellung aufgezeichnet wurde, belegt die Dilemmata und Hürden auf dem Weg zu einem weltweit fairen Handel.