Samstag, 28.August 2021, ca. 21.00 Uhr (bei Einbruch der Dämmerung)
Basislager Piesberg
Open Air Kino Unabhängiges FilmFest Osnabrück
ANOTE’S ARK
Kanada 2018, 77 Min., Englische/kiribatische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Regie: Matthieu Rytz
Das pazifische Kiribati erhebt sich nur wenige Meter über den Meeresspiegel. Der Ozean droht die Inseln zu überschwemmen, die Zyklone werden stärker. Regisseur Matthieu Rytz begleitete für seine Dokumentation zwei Menschen bei ihren Versuchen, dem unausweichlichen Schicksal ihrer Heimat zu begegnen. Tiemeri Tiare hat mit ihren Kindern Kiribati verlassen und in Neuseeland Zuflucht gefunden. Ihre Erzählungen und Einblicke stehen stellvertretend für die Schicksale von Millionen von Menschen, die lebensbedrohlich vom Klimawandel betroffen sind. Währenddessen ist der ehemalige Präsident Anote Tong unermüdlich auf der Suche nach menschenwürdigen Lösungen für seine Nation. Im Wettlauf mit der Zeit, gegen das Zögern der Weltpolitik, appelliert Anote Tong während offizieller Staatsbesuche in Neuseeland und Australien an die UN, mahnt in Fernsehinterviews und beim Treffen mit japanischen Wissenschaftlern, um Lösungen für die Bewohnerinnen und Bewohner Kiribatis zu finden.
Wenn die Sintflut Wirklichkeit wird
Ein Idyll, ein Aussteigertraum. Fast wie in Hollywood am Computer erschaffen: das Meer von unwirklichem Türkis, Palmen, eine bis zum Horizont reichende Insel, ein Strich mitten im Ozean. An den hellen Stränden kein Zivilisationsmüll. Die Industrienationen sind weit weg. Doch nicht weit genug.
„Wir dachten, wir siedeln so isoliert“ sagt Anote Tong, der frühere Präsident des pazifischen Inselstaates Kiribati, „dass wir immun wären gegen die Verhängnisse der Welt.“ Ein Irrtum. Handy-Aufnahmen der Einheimischen zeigen, wie ihre Behausungen überflutet werden. Als sie die Behörden informieren, glaubt man ihnen anfangs nicht.
Inzwischen weiß man: Kiribati ist im Wortsinne vom Untergang bedroht. Der Klimawandel hat den Meeresspiegel steigen lassen, auch eigene Umweltsünden haben zu der Gefährdung beigetragen. Der von der ethnologischen Fotografie kommende kanadische Regisseur und Kameramann Matthieu Rytz hat den damals noch amtierenden Anote Tong als Filmemacher begleitet, wie er vor der UNO in Genf, aber auch während einer Audienz bei Papst Franziskus auf die Sorgen der pazifischen Inselbewohner aufmerksam zu machen versucht. Tong mahnte damals: „Der Klimawandel ist keine politische Frage. Er ist eine Frage des Überlebens. Im Moment für Länder wie das meine, aber in Zukunft für den gesamten Planeten.“
Die Dreharbeiten liegen erst wenige Jahre zurück, aber Tongs prophetische Worte haben sich längst bewahrheitet: Überschwemmungen und Hitzerekorde in Deutschland und seinen Nachbarstaaten, Waldbrände in Südeuropa, den USA, Kanada, Dürren in Afrika.
Für die Kiribatier sind die Folgen katastrophal. Zumindest ein Teil der Bevölkerung muss sich nach einer neuen Heimat umsehen. Die Menschen hoffen auf Aufnahme in Neuseeland oder Fidschi. Erste Evakuierungen sind erfolgt. Matthieu Rytz’ dokumentiert diese Bemühungen und zeigt zugleich immer wieder beeindruckende, kinogerecht fotografierte Bilder jener lebensfrohen pazifischen Kultur, die wohl verlorengehen wird, wenn diese Nation ihre Bindungen verliert.
Das Café MIK bietet Getränke und Snacks an.
Online-Tickets: www.mik-osnabrueck.de
Infos:
MIK: 0541/122 447
info@mik-osnabrueck.deKosten: 7,50 Euro, ermäßigt 5 Euro
Die Plätze sind begrenzt.
Ort: MIK Museum Industriekultur Osnabrück, Magazingelände, Süberweg 50a, 49090 Osnabrück
Bei Regen findet die Vorführung im Piesberger Gesellschaftshaus statt.
21:00 Uhr
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Adresse
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