Es fällt sofort auf, denn es wirkt wie das einzige Haus am Arndtplatz: das ehemalige Wohnhaus des Zimmermeisters Wilhelm Heinrich Wiemeyer.
Im Zuge der Stadterweiterung in den 1870er Jahren war das Wiemeyersche Wohnhaus eines der frühesten im Bereich der Martinistraße und das erste am Arndtplatz.
Zusammen mit dem Holzhändler Abeken kaufte Zimmermeister Wiemeyer 1875 die sog. Gülkenwiese vor dem ehemaligen Martinitor, wobei deren Teilung bereits abgemachte Sache war. Wiemeyer nutzte die über 4000 m² große Fläche zunächst als Holzlagerplatz für sein Gewerbe. Doch schon bald wurde sie auch zum Baugrund für seine Tischlerei-Werkstatt, ein Kontorgebäude und das stattliche Wohnhaus. Von diesen drei Fachwerkgebäuden wurde lediglich das Haus mit gelb gebranntem Klinker verblendet.
Obwohl 1944 eine Sprengbombe die Rückwand des Hauses komplett zerstörte, nahm das übrige Gebäude keinen Schaden. Heute stehen die kunstvoll verzierten Holzdecken in den Räumen der sogenannten Beletage im ersten Stock unter Denkmalschutz.
Wiemeyers hohes Ansehen in der Osnabrücker Stadtgesellschaft brachte ihm bereits 1875 die Würde eines Großmeisters der Freimaurerloge ein. Nach der Jahrhundertwende saß er zudem im Stadtrat, stand der Baugewerke-Innung vor und war Lehrer an der Gewerbeschule. Außerdem war der geschickte Immobilienhändler Vorbesitzer des späteren Karmann-Geländes an der Martini- und der Weidenstraße.
Wiemeyers Schwiegersohn Carl Ellermann führte die Firma weiter und nutzte in der Inflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg den Auto-Boom für ein zweites Standbein: Auf dem Betriebsgelände entstanden die teils sogar beheizten „Central-Garagen“, die er an Autobesitzer vermietete. Sein Sohn Heinrich baute 1929 noch eine Werkstatt mit zwei Benzin-Zapfstellen dazu.
Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die Wehrmacht die Garagen samt Tankstelle. Während der alliierten Luftangriffe auf Osnabrück wurden Brandbomben eingesetzt, die die Anlagen in ein Inferno verwandelten. Nach dem Wiederaufbau waren jedoch alle 88 Wiemeyerschen Garagen schnell wieder belegt. In den 1980er Jahren machte der nun veraltete Garagenhof einem Coop-Supermarkt Platz. Als ein Nachfolger auf dem ehemaligen Zimmerei-Gelände profitiert heute REWE von der studentischen Umgebung – mit den längsten Ladenöffnungszeiten in ganz Osnabrück.
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
cookielawinfo-checkbox-analytics | 11 Monate | Dieses Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um die Zustimmung des Nutzers für die Cookies in der Kategorie "Analytics" zu speichern. |
cookielawinfo-checkbox-necessary | 11 Monate | Dieses Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um die Zustimmung des Nutzers für die Cookies der Kategorie "Notwendig" zu speichern. |
CookieLawInfoConsent | 11 Monate | Dieses Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt. Das Cookie speichert den Standard-Schaltflächenstatus der entsprechenden Kategorie zusammen mit dem Status der CCPA. |
viewed_cookie_policy | 11 Monate | Das Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt und wird verwendet, um zu speichern, ob der Nutzer der Verwendung von Cookies zugestimmt hat oder nicht. Es speichert keine persönlichen Daten. |
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
_ga | 2 Jahre | Dieses Cookie wird von Google Analytics gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um Benutzer zu unterscheiden. |
_gid | 24 Stunden | Dieses Cookie wird von Google Analytics gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um Benutzer zu unterscheiden. |