Rote Klinker, viele Fenster und ein großer Torbogen. Die Fassade des heutigen Studierendenwohnheims am Jahnplatz ist die historische Umfassungsmauer der bekannten Gaszählerfabrik Kromschröder AG. Bis 1978 gehörte sie neben den direkten Nachbarfabriken Karmann (Karosseriebau) und Künsemüller (Bettfedern) zu den sogenannten drei großen „Ks“ in der Wüste.
Georg Kromschröder hatte in den 1850er Jahren in England das Gasfach gelernt und dort schon bald die Gasmesser technisch wesentlich verbessert. Nach seiner Rückkehr 1865 gründete er zunächst beim ehemaligen Barfüßerkloster neben der Katharinenkirche eine erste kleine Produktionsstätte. Dort entstanden die sog. „trockenen“ Gaszähler, bei denen sich Lederbalge abwechselnd mit Gas füllten und leerten.
Neun Jahre später stiegen auch seine Brüder Fritz, Ernst und Otto als Gesellschafter in die Firma ein. Sichtbare Zeugnisse des stetig wachsenden Umsatzes des Unternehmens waren die imposanten Villen der Brüder Otto und Fritz am Westerberg, auf deren Gelände heute das Julius-Heywinkel-Haus steht.
Aus Platzmangel zog das blühende Unternehmen 1897 an den Jahnplatz um. Das trapezförmige Gelände zwischen Weiden-, August- und Jahnstraße wurde bis 1907 komplett umbaut. Nach außen zeigte sich die Fabrik als eingeschossiges Gebäude mit einheitlicher, gegliederter Backsteinfassade und langen Fensterreihen. Lediglich der Verwaltungstrakt mit dem Haupttor am Jahnplatz hob sich durch ein zweites Geschoss und ein spitzes Uhrtürmchen ab. Im inneren Bereich konnte der Grundriss jedoch frei gestaltet werden, angepasst an die verschiedenen, sich ändernden Arbeitsprozesse und die stetig wachsende Produktion. Die langgestreckten Räume waren bestens für die moderne Fließbandtechnik geeignet, die Kromschröder seit den 1930er Jahren einsetzte.
Bereits in den 1920er Jahren wich das Unternehmen mit „Werk II“ an die Parkstraße aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Kromschröder drei Jahrzehnte lang auch verschiedene Landmaschinen. Für diesen Produktionszweig mussten zusätzlich Lagerbaracken an August- und Jahnstraße hinzugenommen werden. Mit dem Umzug des gesamten Unternehmens 1978 nach Lotte-Büren endete das Osnabrücker Kapitel der erfolgreichen Firmengeschichte. Doch schon wenige Jahre später ziehen die ersten Studierenden in die renovierten Gebäude ein und die Geschichte der Anlage am Jahnplatz ist um ein weiteres Kapitel reicher.
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
cookielawinfo-checkbox-analytics | 11 Monate | Dieses Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um die Zustimmung des Nutzers für die Cookies in der Kategorie "Analytics" zu speichern. |
cookielawinfo-checkbox-necessary | 11 Monate | Dieses Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um die Zustimmung des Nutzers für die Cookies der Kategorie "Notwendig" zu speichern. |
CookieLawInfoConsent | 11 Monate | Dieses Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt. Das Cookie speichert den Standard-Schaltflächenstatus der entsprechenden Kategorie zusammen mit dem Status der CCPA. |
viewed_cookie_policy | 11 Monate | Das Cookie wird vom GDPR Cookie Consent Plugin gesetzt und wird verwendet, um zu speichern, ob der Nutzer der Verwendung von Cookies zugestimmt hat oder nicht. Es speichert keine persönlichen Daten. |
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
_ga | 2 Jahre | Dieses Cookie wird von Google Analytics gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um Benutzer zu unterscheiden. |
_gid | 24 Stunden | Dieses Cookie wird von Google Analytics gesetzt. Das Cookie wird verwendet, um Benutzer zu unterscheiden. |