„Ich bitte Sie dringend, die Beseitigung des Stinkgrabens hinter meinem Hause […] nach Möglichkeit zu beschleunigen.“
Diese Bitte richtete ein Osnabrücker Bürger im Jahr 1872 an den Magistrat, um auf die völlig ungenügende Abwasserentsorgung der Stadt hinzuweisen. Ein Netz aus offenen Gräben und Kanälen sammelte das Abwasser und leitete es in die Hase.
Die Hase, kleinere Stadtbäche und zahlreiche Brunnen im Stadtgebiet versorgten die Bevölkerung mit Trinkwasser. Die starke Verschmutzung durch Fäkalien aus Abwassergruben und Kanälen machte das Wasser jedoch oft ungenießbar. Schlechte Trinkwasserqualität, mangelhafte Abwasserbeseitigung und Hygiene waren so auch Auslöser der schweren Choleraepidemien in Osnabrück 1859 und 1866 mit zahlreichen Verstorbenen und schwer Erkrankten.
Seit 1875 beschäftigte sich deshalb eine Prüfungskommission mit der Planung einer zentralen Trinkwasserversorgung. Lange Zeit ergebnislos. Erst nach zehn Jahren konnten die Arbeiten beginnen.
Mit dem Bau der gesamten Anlage beauftragte die Stadt den „Königlich Dresdner Baurath“ Bernhard Salbach, der ein bekannter Wasserbauingenieur war. Nach seinen Plänen sollte aus Grundwasservorkommen in den Gemeinden Nahne, Voxtrup und Schinkel Wasser in einen Hochbehälter auf dem Westerberg gepumpt und über ein Leitungsnetz an die Verbraucher*innen verteilt werden.
An der Mindener Straße in Schinkel wurden ein Brunnenhaus für den Sammelbrunnen und ein Maschinenhaus mit Wohntrakt gebaut. In dem 1891 fertiggestellten Bruchsteingebäude förderten zwei dampfbetriebene Pumpen 4.000 m³ Wasser am Tag. Mehr als 40 km Rohrleitung und 25 km Wasserleitungen aus Blei versorgten die etwa 1.800 Hausanschlüsse mit Trinkwasser guter Qualität. Die Stadt mit ihren 40.000 Einwohner*innen verfügte nun über eine zentrale Wasserversorgung, die, wie auch das Abwassernetz, ständig ausgebaut werden musste.
Bis alle Einwohner*innen „Leitungswasser“ in ihren Häusern nutzen konnten, sollte es noch viele Jahre dauern. Für viele war lange noch Wasserschleppen angesagt, Brunnen waren nach wie vor unentbehrlich.
Das Wasserwerk Schinkel war bis 1982 in Betrieb. Danach diente das denkmalgeschützte Gebäude als Studentenwohnanlage. Heute ist dort die Kindertagesstätte „Altes Wasserwerk“
untergebracht.
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