„Unmittelbar vor den Toren Osnabrücks im flachen Tal der Hase, am rechten Ufer des Flüßchens …“ begann 1868 der Bau des Eisen- und Stahlwerkes zu Osnabrück durch den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein (GMBHV). Das neue Werk, direkt am Eisenbahnknotenpunkt gelegen, sollte Roheisen der Georgsmarienhütte zu Stahlerzeugnissen verarbeiten.
Das Stahlwerk spezialisierte sich auf die Produktion von großen Schmiedestücken, Stahlwellen, Schiffsbauteilen, Eisenbahnschienen, Weichen, Rädern und Achsen. August Haarmann, seit 1872 Generaldirektor, war Inhaber zahlreicher Patente im Bereich Eisenbahnoberbau.
Auf der Weltausstellung 1893 in Chicago präsentierte das Stahlwerk seine hochwertigen Erzeugnisse, die schon allein von der Größe und der Verarbeitungsqualität her beeindruckten.
Auch die Osnabrücker konnten sich in einem von Parkanlagen umgebenen pompösen Ausstellungsgebäude ein Bild von der Leistungsfähigkeit „ihres“ Stahlwerkes machen.
Dazu kam, zwischen Rotenburger Straße und Buersche Straße gelegen, das 1894 errichtete „Gleismuseum“. In dem 160 Meter langen und 47 Meter breiten Holzgebäude waren neben eigenen Produkten viele Objekte aus der „Vorgeschichte der Eisenbahnen“ zu bestaunen.
Das Stahlwerk entwickelte sich zu einem der größten Arbeitgeber in Osnabrück. Um 1900 wurden zahlreiche Häuser mit Werkswohnungen gebaut. Im Ersten Weltkrieg stieg die Belegschaft aufgrund der Rüstungsproduktion auf über 3.000 Personen, darunter viele Frauen und Kriegsgefangene.
Nach Beseitigung der schweren Schäden des Zweiten Weltkrieges, Wiederaufbau und ständiger Erweiterung der Produktionsanlagen waren Mitte der 1960er Jahre über 5.000 Menschen
beschäftigt. Die Frage nach dem Arbeitsplatz beantworteten derzeit viele Schinkelaner*innen einfach mit: „Auf `m Stahlwerk.“ Doch schon zehn Jahre später änderte sich das Bild des Schinkels gewaltig.
Aufgrund der Stahlkrise in den 1980er Jahren, hervorgerufen durch nationale Überproduktion und internationale Konkurrenz, drosselte das Osnabrücker Werk die Produktion, viele Arbeitsplätze mussten abgebaut werden. Es kam zu Fusionen mit anderen Stahlerzeugern. Aber auch das nutzte langfristig nichts. Das Stahlwerk stellte 1989 die Produktion ein, die Maschinen wurden demontiert und die Werkshallen zum größten Teil abgerissen. Ein Stahlbearbeitungsbetrieb nutzte die übrigen Hallen noch bis 2016 weiter.
Das ehemalige Werksgelände wird heute von der Franz-Lenz-Straße durchschnitten. Dort haben sich Gewerbebetriebe angesiedelt, Radwege und Grünflächen sind entstanden.
„Unmittelbar vor den Toren Osnabrücks im flachen Tal der Hase, am rechten Ufer des Flüßchens …“ stehen große leere Werkshallen, warten auf den Abriss und werden langsam von der Natur überwuchert.
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