Viel Platz und eine verkehrsgünstige Lage nahe wichtiger Eisenbahnlinien: Für Industrieansiedlung bot die Gemeinde Schinkel um die Wende zum 20. Jahrhundert gute Voraussetzungen. Besonders der Bereich um die Buersche Straße entwickelte sich zu einem „Zentrum“ der Eisen- und Stahlindustrie in Osnabrück.
Nicht weit vom bereits 1868 eröffneten Stahlwerk errichtete Heinrich Wilhelm Ortmann im Jahr 1876 an der Buerschen Straße seine Eisengiesserei und Maschinen-Fabrik.
Maschinenteile jeglicher Art, Dampfmaschinen neuester Konstruktion, Komplette Einrichtung von Dampf-, Wasser- und Windmühlen, Wasserleitungs- und Kanalisationsteile etc. gehörten zum Produktangebot. Die Abbildung auf einem aufwendig gestalteten Rechnungsformular zeigt die Größe des Betriebes. Mit rauchenden Schornsteinen als Symbol für viel Arbeit, Leistungsfähigkeit und Fortschritt.
Direkt neben den Fabrikgebäuden ließ sich Heinrich Wilhelm Ortmann 1895 seine Direktorenvilla errichten. Es war durchaus üblich, dass ein Fabrikbesitzer auf dem eigenen Werksgelände wohnte. Oder zumindest ganz in der Nähe. Dabei spielten sicherlich Unternehmerstolz und Repräsentationsgründe eine große Rolle.
Die Eisengiesserei und Maschinen-Fabrik H. W. Ortmann existierte bis 1966. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände stehen heute Wohnhäuser. Nur noch der Straßenname Ortmannweg und die nahezu unverändert erhaltene Direktorenvilla geben Hinweise auf den einst wichtigen Arbeitgeber im Schinkel.
Anders die Fabrik für Eisenbahnbedarf A. Rawie, die um 1900 beinahe in direkter Nachbarschaft an der Buerschen Straße angesiedelt wurde. Gegründet 1882 und vorher an der Süsterstraße gelegen, belieferte Rawie u. a. die Deutsche Reichsbahn.
Zu der Zeit kam es immer wieder zu Eisenbahnunglücken. So im Dezember 1901, als ein Zug ein schlecht gesichertes Gleisende im Frankfurter Centralbahnhof überfuhr und die Lokomotive erst im Bahnhofsrestaurant – mitten in den gedeckten Tischen – zum Stehen kam. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt. Um derartige Unglücke zu verhindern, entwickelte Firmengründer Franz Rawie ein neuartiges System zur Gleisabsicherung, das für sein Unternehmen zu einem großen Erfolg wurde: der Bremsprellbock.
Die Gebäude der Firma Rawie wurden im Zweiten Weltkrieg zum größten Teil zerstört und wieder am selben Standort aufgebaut. Nur lag die Fabrik durch den Bau neuer Häuser rund um das Werksgelände mitten in einem Wohngebiet. Lärm und Abgase belästigten die Anwohner*innen. Auch war es aus Platzgründen nicht mehr möglich, den Betrieb zu erweitern.
Rawie entschloss sich dennoch erst 1980 für eine Verlegung des Betriebes in das Industriegebiet Osnabrück-Hafen. Mit ca. 60 Mitarbeiter*innen und Auslandsvertretungen in über 20 Ländern ist Rawie heute einer der weltweit führenden Hersteller für Gleissicherungssysteme und Schrankenanlagen.
Nach Abriss der Fabrikgebäude entstand an der Buerschen Straße das Rosenburgcenter, ein großer Supermarktbau mit Dönerimbiss und Spielhalle. Auf dem Parkplatz, mitten im Wohngebiet, sorgen jetzt Lieferanten- und Kundenfahrzeuge für Lärm und Abgase anderer Art.
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