Wir sind die Klasse 3c der Stüveschule!.
Wir wohnen alle im Osnabrücker Stadtteil Schinkel und wollen euch auf diesem Weg etwas über unsere Schule und den Stadtteil erzählen.
Zum Beispiel haben wir darüber gesprochen, wie es früher in der Schule war. Kinder zu schlagen war früher zum Beispiel ganz normal und erlaubt, heute ist das streng verboten. Vieles hat sich geändert und darüber sind wir ziemlich froh.
Unsere Schule trägt also den Namen Stüve. Kennst du Herrn Stüve?
Genau genommen hieß er Johann Carl Bertram Stüve und war von 1833-1864 der Bürgermeister von Osnabrück. Das ist ganz schön lange her. Dennoch kennen viele Leute in Osnabrück, besonders im Stadtteil Schinkel, diesen Mann, denn er hat so einiges für die Menschen in Osnabrück getan.
Ich weiß, dass er sehr fleißig Vieles über Osnabrück aufgeschrieben hat, zum Beispiel in der „Geschichte des Hochstifts Osnabrück“.
Das sind ganz wichtige Informationen, die die Forscher heute kennen müssen, um die Vergangenheit zu verstehen, denn wir alle waren ja nicht dabei, Stüve aber schon.
Ein großes Verdienst von Stüve war das sogenannte „Ablösungsgesetz“, in dem den abhängigen Bauern die Möglichkeit gegeben wurde, sich freizukaufen und damit ihren Grund selbst zu bewirtschaften, – und sich damit von der dauerhaften Abgabenlast und Armut zu befreien. Sein wichtiger Beitrag zu der sogenannten „Bauernbefreiung“
Stüve arbeitete als Mitglied der Ständeversammlung in Hannover ebenfalls maßgeblich an dem „Staatgrundgesetz“ von 1833 mit. Das Schicksal der Leibeigenen lag Stüve am Herzen.
Das war aber noch nicht alles: Schwierig war zu seiner Zeit auch die Situation für kranke Menschen in Osnabrück. Deshalb ließ Stüve ein großes Krankenhaus für alle bauen.
Das Gebäude gibt es bis heute. Vor der jetzigen Volkshochschule Osnabrück gegenüber dem Heger Tor steht sein Denkmal. In der Nähe wurde sogar eine Straße nach ihm benannt und auch ein Schacht auf dem Piesberg.
Stüve hat sich für Osnabrück und die Menschen eingesetzt, war aber ein entschiedener Gegner der Demokratiebewegung – gleiche Rechte und Mitbestimmung von Arbeitern und Bauern war nicht in seinem Interesse und er hat deutlich dagegen Stellung bezogen und gekämpft. Die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche lehnte er ab.
In unserer Aula gibt es große Schautafeln, die vom Leben des Bürgermeisters Stüve erzählen. Du musst nicht einmal lesen können und kannst die Geschichten darauf trotzdem verstehen. Wir Kinder haben ihm auch unser „Stüvelied“ gewidmet.
Unsere Schule ist auch ganz in den Nähe des VFL- Stadions. Früher gab es im Gebäude unserer Schule auch ein Wannen- und Brausebad. Hier haben sich die Spieler sogar in unseren Umkleiden zum Spiel umgezogen und geduscht.
Die Schule wurde 1914 als Kreuzschule gegründet, denn die Hl. Kreuz Kirche steht nebenan und die Schule liegt an der Kreuzstraße und war christlich geprägt. Seit 2017 gibt es uns nun als Stüveschule und hier sind viele Religionen mit uns Zuhause.
Wir versuchen an unserer Schule, nicht zu vergessen, dass es nicht immer allen gut geht. Deshalb sind uns Freundlichkeit und Toleranz ganz wichtig.
Jedem kann es mal schlecht gehen, da bist auch du froh, wenn du Hilfe bekommst. Deshalb ist helfen für uns jeden Tag, das ist ganz normal. Darin sind wir ziemlich gut, sagen unsere LehrerInnen jedenfalls.
Ich finde, wir sind ein gutes Team hier an der Stüveschule, darüber sind alle froh und auch ein bisschen stolz darauf, denn es ist nicht immer einfach, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen leben und lernen wollen. Deshalb geben wir jeden Tag unser Bestes.
Bis bald also!