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Nachts – Wege in andere Welten

03.04.2006 – 10.09.2006

Entdecken Sie die Nacht neu: Die Ausstellung „Nachts – Wege in andere Welten“ offenbart Ausschnitte aus der reichen Kulturgeschichte der Nacht. Verschiedene Themenbereiche rücken das Phänomen Nacht in das Bewusstsein des Besuchers.

Als dunkles Zeitalter wird das Mittelalter bezeichnet. Die Nacht war bevölkert  von geheimnisvollen und furchterregenden Wesen. So gehen viele Nachtgeschichten und Fabelwesen auf diese Zeit zurück. Naturkatastrophen, Krankheiten und andere Phänomene wurden häufig mangels wissenschaftlicher Kenntnisse durch das Wirken dunkler Mächte erklärt. Infolgedessen gerieten auch immer wieder Menschen in den Verdacht, mit diesen Mächten in Verbindung zu stehen. Die Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit stellen eine traurige Folge dieser Weltanschauung dar.

Licht bändigt diese geheimnisvolle Stimmung. Das Licht der aufgehenden Sonne symbolisiert das anbrechende Zeitalter der Vernunft. Die Menschen der Aufklärung beflügelte der Glaube, dass durch Vernunft, Freiheit und wissenschaftliche Erkenntnis die Menschheit in absehbarer Zeit von Unterdrückung und Armut erlöst wird. Die Wandlungen und Umwälzungen der Zeit warfen neue Fragen auf, nach Wissenschaft und Technik einerseits und Ethik und Religion andererseits und schufen ein neues Weltbild.

Jahrtausende der Kulturgeschichte des Lichts gehen auf den Kienspan, die Fackel, die Kerze und das Öllicht zurück. Das Gaslicht hatte nur etwa ein Jahrhundert Bestand, ehe ihm der große Konkurrent, das elektrische Licht, den Rang streitig gemacht und den Sieg davon getragen hat. Die erste Glühlampe hat das Leben der Menschen ebenso verändert wie der erste Fernseher Jahrzehnte später.

Elektrizität und Nachtarbeit haben im Rahmen der Industrialisierung die Nacht zum Tag gemacht. Heute prägt die elektrische Beleuchtung das Leben des modernen Menschen; damit beherrscht er die Nacht und wird zur dunklen Tageszeit nachtaktiv – als vergnügter Nachtschwärmer oder als angestrengter Nachtarbeiter.

Museum Industriekultur Osnabrück, Magazingebäude