Kapitel der Ausstellung

Bedrohtes Wasser

Seit Jahrhunderten dient Wasser dazu, Abfälle wegzuspülen. Während der Industrialisierung nahmen jedoch die Bevölkerungsdichte und die Menge biologisch nicht abbaubarer Abfallstoffe immer mehr zu.

Die Bergwerke, die wachsende Eisen- und Stahlproduktion und die entstehende chemische Industrie verursachten große Mengen giftiger Abwässer.

Mit der Einführung der modernen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung verbesserte sich die Qualität des Trinkwassers. Auch rechtliche Vorgaben und die Weiterentwicklung der Produktionstechniken dämmten die negativen Einflüsse ein; die Folgen des modernen Konsums beeinträchtigen die Wasserqualität aber bis heute. Wir alle tragen dazu bei – lang ist die Liste der von uns genutzten Produkte, deren Spuren sich im Wasser dauerhaft wiederfinden. Auch die Landwirtschaft steht in der Kritik. Die intensive und spezialisierte Produktion von Lebensmitteln hat unmittelbare Folgen für Gewässer und Grundwasser. Der Einsatz von Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln und die organisch belasteten Abwässer werden in der jüngsten Zeit viel diskutiert – ebenso der hohe Wasserverbrauch.

Denn auch wenn derzeit in unseren Breitengraden noch kein dauerhafter Wassermangel besteht, machen sich die ausgedehnte Nutzung von Wasser und die Veränderung des Klimas auch bei uns bemerkbar. Fast paradox erscheint, dass es gleichzeitig zu mehr Überschwemmungen kommt. Ursächlich sind neben häufiger werdendem Starkregen die Begradigungen von Flüssen.

Vom Piesberg bis zur Ems – Kühne Pläne

Zeichnung, Papier, Stadt Osnabrück, 1889, MIK Osnabrück

Durch die Einleitung von salz- und eisenoxydhaltigem Grubenwasser in die Hase entwickelten sich für die Leitung der Zeche Piesberg Ende der 1880er Jahre Streitigkeiten mit den ortsansässigen Wiesenbesitzern. Um das Wasser zu klären, wurden in der Nähe des Zechenbahnhofs Absetzbecken angelegt. Diese reduzierten zwar den Ockergehalt, konnten aber das Salzproblem nicht lösen und die Mengen an zulaufendem Wasser nicht aufnehmen.
Erneut wurde die Hase zur Entwässerung genutzt. Die Proteste der Wiesenbesitzer nahmen zu und die Zechenleitung verpflichtete sich, einen Entwässerungskanal zur Ems anzulegen. Die Planungen begannen 1889. Im gleichen Jahr verkaufte die Stadt Osnabrück das Bergwerk an den Georgs-Marien- Bergwerks und Hüttenverein. Das Kanalprojekt wurde aufgegeben. Stattdessen wurden in Wersen Klärteiche angelegt, die das Problem lösen sollten. Doch die Mengen an Grubenwasser stiegen und das Kanalprojekt musste wieder aufgenommen werden. Unter dem Eindruck der zunehmenden Mengen an Grubenwasser wurde die Zeche 1898 geschlossen.

  • Der Mensch als Gefahr

    Modell, 2020

    Der Mensch ist eine große Gefahr für Amphibien. Für Landwirtschaft, Industrie und Siedlungen schüttet der Mensch viele Gewässer zu oder begradigt diese, sodass sie von Amphibien nicht  mehr genutzt werden können. Durch die intensive Landwirtschaft können Giftstoffe in Gewässer gelangen, in denen sie die Amphibien und ihren Nachwuchs gefährden.

    BUND Kreisgruppe Osnabrück

  • Müll, aufgesammelt am Stichkanal, 2020/21

    Vom Stichkanal in den Körper

    Die City Cleaners Germany und die „Saubermacher“ sammeln ehrenamtlich Müll von Wegen, Straßen, Wäldern und Feldern. Sie veranstalten Aktionen, an denen sich jede*r beteiligen kann. Diese Fundstücke wurden am Ufer und im Stich- kanal Wallenhorst gefunden. Wären sie im Was- ser verblieben, hätten sie irgendwann die Nord- see erreicht, sich in Bruchstücke und schließlich zu Mikroplastik zersetzt, das sich mittlerweile auch im menschlichen Körper nachweisen lässt.

    City Cleaners Germany & Mitglieder der Gruppe „Saubermacher

  • Mikroplastik in der Umwelt

    Konsumgüter mit Plastikabrieb

    Als Mikroplastik bezeichnet man Plastikpartikel, die kleiner als 5 mm sind. Häufig sind sie noch deutlich kleiner. Sie gelangen über verschiedene Produkte bereits als Mikroplastik in die Umwelt oder entstehen durch Zersetzung von größeren Plastikteilen. Ein großer Anteil an Mikroplastik wird durch Reifenabrieb erzeugt. Hier könnten die folgenden Lösungsansätze hilfreich sein: 1. Weniger Individualverkehr, mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Rad fahren. 2. Weniger SUVs: leichtere Autos = weniger Abrieb. 3. Zusammensetzung und Struktur der Reifen optimieren 4. Zusammensetzung und Struktur des Straßenbelags optimieren.

    Studentisches Team der Hochschule Osnabrück Studiengang Energie-, Umwelt- & Verfahrenstechnik

  • Arzneimittel in der Umwelt

    Informationen: Umweltbundesamt

    Arzneimittel sind für die menschliche und tierische Gesundheit kaum wegzudenken. Im Schnitt bekommt jede*r Deutsche neun Packungen mit 520 definierten Tagesdosen jährlich verschrieben. Hinzu kommen frei verkäufliche Medikamente.

    Nach Passage durch den Körper gelangt das Arzneimittel über das Abwasser in den Wasserkreislauf. Ein Großteil der Arzneimittelrückstände kann in der Kläranlage entfernt werden, einige gelangen aber ins Oberflächenwasser und teilweise über das Grundwasser zurück ins Trinkwasser. Zu den meistverbreiteten Wirkstoffen zählen: Diclofenac, Ibuprofen, die Antibabypille und Antibiotika.

    Studentisches Team der Hochschule Osnabrück
    Studiengang Energie-, Umwelt- & Verfahrenstechnik

  • Chemische Gewässeranalyse

    Kofferlabor, Übersicht Wasserprobe

    Bei einer Gewässerverschmutzung werden mehrere Faktoren untersucht. Um eine chemische Gewässeranalyse durchzuführen zu können, benötigt man verschiedene Reagenzien. Diese werden für die jeweilige Ermittlung (ph-Wert, Nitrat etc.) in eine bestimmte Wassermenge ggeben und nach einer festgelegten Zeit mit einer Farbtabelle verglichen oder an Röhrchen abgelesen. Wenn man dann alle Parameter untersucht hat, kann man eindeutige Rückschlüsse zum Verschmutzungsgrad ableiten und den Verursacher ggf. ausfindig machen und zur Anzeige bringen, denn: Gewässerverschmutzung ist eine Straftat!

    Niedersächsisch-Westfälische Anglervereinigung
    Uwe Wageringel, Leiter Gewässerwarte

  • Düngeplanung – Wie geht das?

    Unterlagen zum Düngebedarf

    Jede Zelle in unserem Körper enthält ca. 5.000 Proteine. Proteine bestehen u. a. aus Stickstoff. Nur Pflanzen und einige Mikroorganismen sind in der Lage, Proteine aufzubauen. Den Stickstoff entziehen Pflanzen mit ihren Wurzeln dem Boden. Mit der Ernte wird der Stickstoff vom Acker abtransportiert. Für die nächste Wachstumsphase der Pflanzen muss dem Boden daher neuer Stickstoff zugefügt werden – entweder über mineralische oder über organische Dünger wie Mist, Gülle und Gärrest aus Biogasanlagen. Bei der Ausbringung von organischen Düngern auf Ackerflächen und Grünland spricht man auch von Kreislaufwirtschaft.

    Landwirtschaftskammer Niedersachsen
    Audrey Averdiek, Bodenschutz und nachhaltige Landnutzung

  • P8l)azifische Meeres Bewohner

    Kunstinstallation, Schüler aus dem Jahrgang 11

    Der Fisch ist Teil einer Meeresszenerie, die 2019/20 an mehreren Standorten in Osnabrück zu sehen war. Begleitend regten die Klimabotschafter*innen innerhalb der Montessori-Schule Osnabrück zu einer Gemeinschaftsaktion an:

    „Prima Klima an der Monte – Wir machen Plastik-Pause!“ Mit dem Anliegen, das eigene Bewusstsein im alltäglichen Gebrauch von Plastik zu schärfen, riefen sie ihre Mitschüler*innen dazu auf, den eigenen Umgang mit Plastikmüll zu beobachten. In weiteren Projekten setzten sie sich damit auseinander, wie Plastikmüll ins Meer gelangt, welche Folgen er für die Umwelt hat und welche Einflussmöglichkeiten sie selbst haben.

    Katja Woppowa & Karin Bludau (Montessori-Schule)
    Sarah Büchel & Henrik Peitsch (KlimaLab)

  • Der Dümmer & der Mensch

    Vergleich verschmutztes & natürliches Gewässer

    Gülle, Plastikmüll, Pestizide: Auch die Natur vor unserer eigenen Haustür ist von menschlicher Verschmutzung betroffen!

    Dieser Eimer zeigt am Beispiel des Dümmers im Nordosten des Osnabrücker Landes, welche verheerenden Folgen menschliches Umwelt- und Konsumverhalten für unsere heimische Natur häufig hat. Links seht Ihr den natürlichen, artenreichen Dümmer, rechts den verschmutzten Schatten seiner selbst.

    Naturschutzjugend (NAJU) Osnabrück
    Johanna, Jonas, Katharina, Leonid, Merle & Paul

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